13.12.2019 08:00 Alter: 4 yrs
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Fakten zum Wolf in Österreich

Ein Gutachten gibt auf über 400 Seiten Antworten auf zahlreiche spannende Fragen zur Rückkehr des Wolfes nach Österreich. Einige davon haben wir für Sie zusammengefasst.

Foto: Ondrej Prosicky/shutterstock.com

Wie viele Wölfe haben in Österreich Platz?

Österreich bietet dem Wolf mit seinem hohen Waldanteil und der hohen Wilddichte reichlich geeignete Lebensräume. Experten schätzen, dass diese Lebensräume aus ökologischer Sicht eine Population zwischen mehreren hundert bis weit über tausend Wölfe tragen könnten. Schließt man jene Gebiete, die ein hohes Konfliktpotenzial besitzen (dichte Siedlungsräume, hohe Nutztierdichte) als mögliche Lebensräume aus, reduziert sich diese Schätzung auf etwa die Hälfte.

Wie wird sich der Wolfsbestand unter dem geltenden Schutzstatus entwickeln?

Wie viele Wölfe es etwa in den kommenden Jahren in Österreich geben wird, lässt sich nur mit großer Unsicherheit voraussagen. In 15 Jahren könnte der Wolfsbestand Österreichs zwischen 50 und 500 Individuen liegen. Diese Anzahl läge zwar noch deutlich unter der ökologischen Tragfähigkeit, ihre räumliche Verbreitung würde allerdings auch Flächen mit hohem Konfliktpotenzial einschließen. Zum Vergleich: In Deutschland wuchs der Wolfsbestand bisher jährlich um 30 %. Das erste Rudel wurde im Jahr 2000 festgestellt, heute sind es rund 105 bestätigte Rudel.

Welche Betriebe sind gefährdet?

Das Rissrisiko ist stark abhängig von der Tierart, der Anzahl der Besitzer und der Herdenführung. Werden auf Almen Tiere verschiedener Betriebe aufgetrieben, bilden diese meist Einzelgruppen, die eher angegriffen werden. Je kompakter eine Herde geführt wird, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit eines Übergriffs. Ein Hirte kann Tiere verschiedener Besitzer zusammenhalten. Schafe und Ziegen sind die Hauptrisikogruppe, gefolgt von Kälbern und Fohlen. Wie hoch der betriebliche Schaden nach einem Wolfsriss ist, hängt von der Tiergruppe ab. Während Tiere für die Milch- oder Fleischproduktion leichter „ersetzbar“ sind, können Zuchttiere nicht ersetzt werden. Ihre individuelle Zuchtleistung geht unwiederbringlich verloren, was einen hohen wirtschaftlichen Schaden bedeutet. Den höchsten Verlust verursachen demnach mäßig bzw. nicht betreute Einzeltiere oder Kleingruppen von Zuchttieren auf der Alm, gleichzeitig tragen diese auch das größte Risiko.

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