23.12.2018 07:00 Alter: 5 yrs
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Australien setzt Lebendexport von Schafen aus

Australiens Lebendviehexporteure haben einen freiwilligen Verzicht auf die Ausfuhr von Schafen in den Mittleren Osten während der heißen Sommermonate beschlossen.

Foto: Claudine Van Massenhove/shutterstock.com

Wie der Australian Livestock Exporters Council (ALEC) mitteilte, wurden alle betroffenen Schafhalter im Bundesstaat Westaustralien darüber informiert, dass in den drei Sommermonaten von Juni bis August auf der Nordhalbkugel keine Ausfuhren in die Staaten des Mittleren Ostens stattfinden werden. Damit reagiert die Branche auf zunehmende Kritik und politischen Druck, nachdem es im April 2018 bei einem Schiffstransport zu schweren Tierschutzverletzungen mit tausenden verendeten Tieren gekommen war.

 

Keine totale Abschaffung der Exporte geplant

„Der Handel mit lebenden Schafen in den Nahen Osten muss neu überdacht werden", erklärte der ALEC-Vorsitzende Simon Crean. Der zeitweilige Exportstopp soll nur ein Teil einer umfassenden Branchenreform sein. Man arbeite daran, Extremtemperaturen auf den Transportschiffen schneller zu erkennen und abzustellen. Auch hätten sich die Schafexporteure bereiterklärt, ein Programm für Transparenz und Überwachung an Bord der Schiffe zu initiieren. Nach Angaben des Exportverbandes wurden von 2010 bis 2017 insgesamt 16,6 Millionen Schafe im Wert von umgerechnet 1,4 Mrd. Euro von Australien in den Mittleren Osten verkauft. Der jährliche Umsatz von Juni bis August liegt bei etwa 36 Mio. Euro. Diese Einbußen müsse man für eine sichere Zukunft der Branche in Kauf nehmen, so Crean.