08.03.2023 00:00 Alter: 1 year
Kategorie: Aktuelles Heft, Startseite

Die Milchleistung passt, oder?

Rund 390 Milchbetriebe mit 20.271 Schafen und Ziegen standen 2021 in Österreich unter Milchleistungsprüfung. Neben der Menge werden auch die Inhaltsstoffe der Milch sowie die Zellzahl erhoben und analysiert. Wer diese Daten kennt, kann leichter betriebliche Entscheidungen treffen.

Foto: Alexander Kaiser

Die Milchleistungsprüfung bei Schafen und Ziegen wird von den Landeskontrollverbänden (LKVs) gemäß der ICAR-Richtlinie durchgeführt. Diese gibt grundsätzlich neun jährliche Kontrollen vor, die abwechselnd morgens und abends stattfinden. Der Kontrolleur misst die Milchmenge jedes einzelnen Tieres und nimmt von jedem laktierenden Schaf oder jeder Ziege eine Milchprobe. Diese wird konserviert und in weiterer Folge in einem qualitätsgesicherten Labor analysiert. Nach der Datenauswertung wird ein Tagesbericht erstellt und dem Mitgliedsbetrieb übermittelt. Der Bauer bekommt einen detaillierten Gesamtüberblick über den Ist-Stand seiner Herde. Dank dieser Daten ist es möglich, auffällige Tiere zu erkennen und gezielte Entscheidungen hinsichtlich Fütterung, Eutergesundheit und Fruchtbarkeit zu treffen. Es stehen den Betrieben weiters Berichte, Zuchtbuchauszüge und andere aktuelle Informationen zur Verfügung.

 

Zeitgemäße Datenvernetzung

 

Alle Daten der Leistungsprüfung werden automatisch in das Herdenmanagementprogramm SZ-Online eingespielt. Dieses Onlineprogramm wurde vom ÖBSZ und den Zuchtorganisationen entwickelt und ermöglicht dem Betrieb, zu jeder Zeit die Daten eines jeden Tieres abzurufen. Die Daten stehen in Form des Tagesberichts schriftlich als auch grafisch aufbereitet zur Verfügung. Nur bei Kreuzungstieren mit Fleischrassen funktioniert das Tool derzeit noch nicht automatisch. Die LKVs sowie die Zuchtverbände sind aber laufend bemüht, die Schnittstellen zu optimieren und weiterzuentwickeln. Der Großteil der LKV-Mitgliedsbetriebe nimmt am Qualitätssicherungsprogramm Qplus-Schaf/Ziege teil. Dieses Programm soll die Lebensmittelqualität, das Tierwohl und die Tiergesundheit sowie die Nachhaltigkeit in der Produktion langfristig sichern und steigern. Voraussetzung dafür sind die Teilnahme des Betriebs am AMA-Gütesiegel-Programm „Haltung von Schafen und Ziegen“ oder die biologische Betriebsführung. Der Fokus wird dabei auf die Eutergesundheit (Zellzahl) und den Stoffwechsel (Fett-Eiweiß-Quotient) gerichtet. Für die teilnehmenden Betriebe wird der Mehraufwand in diesem Programm abgegolten, was eine Entlastung bei den Milchleistungskontrollkosten bewirkt. Pro Muttertier werden 15 Euro refundiert. Die Abwicklung erfolgt über die Landeskontrollverbände, ausgezahlt wird der Zuschuss derzeit von der AMA. An einem Nachfolgeprogramm ab 2024 wird bereits gearbeitet.

 

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