18.06.2018 11:30 Alter: 6 yrs
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Österreichzentrum für Wolfsmanagement geplant

Bundesministerin Elisabeth Köstinger lädt die Bundesländer zur Zusammenarbeit und zur Gründung eines gemeinsamen „Österreichzentrums“ ein. Standort könnte die HBLFA Raumberg-Gumpenstein werden.

Foto: Rudmer Zwerver/shutterstock.com

Im Rahmen der Konferenzen der Landesagrarreferenten und der Naturschutzreferenten hat Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger am 15. Juni 2018 ihre Pläne für den Umgang mit frei lebenden Wölfen in Österreich vorgestellt: „Es ist aus meiner Sicht sinnvoll, dass wir dieses Thema in Zusammenarbeit und Einvernehmen mit den Bundesländern neu strukturieren und aufsetzen“, so Köstinger. „Ich habe den zuständigen Landesrät/innen daher die Einrichtung eines ‚Österreichzentrums‘ vorgeschlagen, in dem das Management für diese so genannten ‚großen Beutegreifern‘ gemeinsam durchgeführt werden soll“, so Köstinger.

HBLFA als möglicher Standort

Das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus wird dafür die notwendigen Räumlichkeiten am Standort der HBLFA Raumberg-Gumpenstein in der Steiermark zur Verfügung stellen. „Ebenso werden wir personelle und Expertenunterstützung bei Projekten in diesem Rahmen bereitstellen“, so Köstinger. „Es geht mir hier darum, die Überführung der bisherigen Arbeitsbereiche in eine klare Struktur, mit klaren Aufgaben, entsprechender Organisationsform (z.B. Verein) und gesicherter Finanzierung durchzuführen und umzusetzen“, so die Nachhaltigkeitsministerin. Die Länder und der Bund schaffen die Struktur (z.B. Verein), legen die Aufgaben fest und stellen die Finanzierung sicher.

„Unter anderem ist sehr wichtig, dass die Entschädigung für Wolfsrisse künftig rascher und unbürokratisch abgewickelt werden kann“, so Köstinger. „Das wollen wir durch die Umkehr der Beweislast erreichen. Wenn sich herausstelle, dass das Tier nicht von einem Wolf gerissen wurde, muss die Entschädigung nachträglich refundiert werden.“

Das neue „Österreichzentrum“ soll insbesondere für folgende Aufgaben zuständig sein:

- Funktion der Nationalen Beratungsstelle Herdenschutz (Ausarbeitung von Vorschlägen zu Herdenschutzmaßnahmen)

- Ausarbeitung eines Vorschlags einer für Österreich einheitlichen Entschädigungsregelung. Derzeit bestehen in den Bundesländern unterschiedliche Regelungen.

- Organisatorische Eingliederung der bisherigen Koordinierungsstelle (KOST)

- Ausarbeitung von Entscheidungsgrundlagen für Länder und Bund

- Unterstützung des Monitorings der großen Beutegreifer (Datenmanagement, Datenaufbereitung, Dokumentation)

Öffentlichkeitsarbeit

- Konzeption von Projekten

„Zur Umsetzung wollen wir eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern unter der Leitung eines Bundeslandes einrichten, die alle organisatorischen Details klärt, damit wir mit den Arbeiten zur Gründung des Österreichzentrums umgehend beginnen können“, so Köstinger. „Es wäre wichtig, dass nun alle Bundesländer dieser Vorgangsweise zustimmen und sich an diesem Projekt beteiligen“, so Köstinger. In der Konferenz der Landesagrarreferenten gab es heute schon weitgehende Zustimmung zu Köstingers Plänen.