23.06.2016 09:00 Alter: 8 yrs
Kategorie: Startseite

Lämmer und Kitze im Pinzgau von Wolf gerissen

Auf einer Alm im Salzburger Pinzgau wurden acht tote Lämmer und zwei Ziegenkitze gefunden. Ob es sich bei dem Verursacher um einen Wolf handelt, wird die DANN-Analyse zeigen. Die Schafhalter sind in Sorge.

Foto: iliuta goean/shutterstock.com

Am 10. Juni stellte Familie Dick in ihrer Herde auf der Alm in Fusch eine ungewöhnliche Unruhe fest. Der Grund: offenbar hat ein Raubtier die Herde attackiert. Noch an diesem Tag und in den darauf folgenden wurden insgesamt zehn gerissene Jungtiere gefunden. Der Wolfsbeauftrage Dr. Georg Rauer wurde verständigt und hat bei den Tieren DANN-Proben entnommen. Da die Opfer schnell gefunden wurden ist die Hoffnung groß, den Angreifer – Wolf, Hund oder Bär – rasch identifizieren zu können. Inzwischen überlegen sich die betroffenen Schafhalter, ihre Tiere vielleicht nicht mehr auf die Alm zu treiben. Denn eines ist klar, die Spuren von Wölfen in Salzburg und ganz Österreich werden sich in Zukunft häufen.

Gerissene Tiere werden entschädigt
Wenn nachgewiesen werden kann, dass die Schafe und Ziegen durch einen Wolf zu Tode kamen, wird das Land Salzburg die Tiere wahrscheinlich entschädigen. Diese Vorgehensweise ist zwar ein Trost aber keine dauerhafte Lösung für die Schafhalter. Wenn sich Wolf und Bär in Zukunft wieder öfter auf den Almen herumtreiben, sehen viele Schafbauern die Nutztierhaltung bedroht. Schon heute haben alleine in Salzburg in den letzten Jahren drei Landwirte ihre Almen wegen der Raubtiergefahr aufgegeben. Verlorene Almen bedeuten verlassene Hütten, Verlust der Kulturlandschaft und ihrer Attraktivität für den Tourismus. Schutzmaßnahmen gegen Wolfsangriffe wie Zäune oder Herdenschutzhunde gibt es zwar, doch sie sind vor allem teuer und auf touristisch genutzten Almen besonders schwer umsetzbar. Viele Landwirte fordern daher, die Almen zu wolfsfreien Zonen zu erklären, wenn weiterhin Nutztiere aufgetrieben werden sollen.

Autor: Birgit Lang