01.03.2020 10:00 Alter: 4 yrs
Kategorie: Aktuelles Heft, Startseite

GPS-Tracker für Weidetiere

Ortungssysteme für Nutztiere können in der Almhaltung nützlich sein. Wie gut die Geräte funktionieren, zeigt ein derzeit laufender Praxistest.

Foto: Huber

In den letzten Jahren gewannen Ortungssysteme immer mehr an Bedeutung. Die Einsatzfelder wurden erweitert und ausgebaut, und so findet man Navigationssysteme nicht mehr nur in Autos, sondern auch auf Handys, zur Ortung von Haustieren und in vielen weiteren Varianten. Alle diese Geräte verwenden GPS-Signale von Satelliten zur Ortsbestimmung, speichern die Koordinaten, senden die Daten oder zeigen sie am Gerät an. Diese Technik kann auch in der Almhaltung von großem Nutzen sein. Oft stehen Landwirte vor dem Problem, dass es keine Behirtung gibt und die Tiere sich auf großem Raum frei bewegen. 10 bis 50 % der Zeit für die Tierkontrolle gehen nur für das Suchen der Tiere im unübersichtlichen Gelände oder bei Nebel drauf. Deshalb startete eine Arbeitsgruppe der HBLFA Raumberg-Gumpenstein mit der Bezirksbauernkammer Liezen und dem Naturpark Sölktäler einen Versuch mit GPS-Trackern für Almvieh. In der ersten Saison des zweijährigen Versuchs „Weide GPS“ im Jahr 2019 wurden GPS-Tracker unterschiedlicher Hersteller im Praxiseinsatz getestet.

Stromversorgung und Netzabdeckung

Für den Versuch war eine Vorgabe, dass die Stromversorgung der Geräte für eine ganze Weidesaison (150 Tage) reichen muss. Weidetiere bleiben in der Regel zusammen, weshalb in vielen Fällen ein Gerät für die Tierüberwachung ausreicht (besser sind zwei, falls eines ausfällt). Bilden die Tiere mehrere Gruppen, die sich im Weidegebiet verteilen, sollte jede Gruppe mit einem GPS-Tracker ausgestattet werden. Für die Übertragung der Daten ist die Abdeckung mit einem GSM-(Handy-)Netz Voraussetzung. In abgelegenen Weide- oder Almgebieten (abseits von Tourismusgebieten) ist die fehlende bzw. schlechte Netzabdeckung allerdings häufig ein Problem. Die gespeicherten Daten können jederzeit mittels App am Handy oder Computer von den Servern abgerufen und auf einer Karte bzw. im Orthofoto dargestellt werden. Daraus ersichtlich ist der letzte Ortungspunkt bis hin zu den Tierbewegungen. So können die Beweidungsintensität, Wegstrecken und Ruheplätze dargestellt werden und es wird sichtbar, wie die Nutztiere das Weidegebiet nutzen. Die Kosten für die Datenübertragung und -speicherung sowie für Serviceleistungen werden von den Firmen mit einer Jahrespauschale zwischen 17 und 30 Euro verrechnet. Der Preis für die Geräte selbst bewegt sich zwischen 95 und 150 Euro pro Stück.

Wie sich die einzelnen getesteten Geräte in der Praxis bewährt haben, erfahren Sie im vollständigen Artikel in Schafe & Ziegen aktuell 2/2020. Hier gratis Probeheft bestellen