01.09.2018 07:00 Alter: 6 yrs
Kategorie: Aktuelles Heft, Startseite

Fleisch, Milch oder Zucht - was rechnet sich?

Welcher Betriebszweig ist für meinen Betrieb der beste und wo bleibt unterm Strich am meisten übrig? Die Antwort darauf ist von vielen Faktoren abhängig, doch es gibt einige Grundsätze.

Foto: Lang

Bei allem Idealismus, den man unter Schaf- und Ziegenhaltern glücklicherweise noch häufig findet: Wer als landwirtschaftlicher Betrieb bestehen will, für den muss sich die Tierhaltung unterm Strich lohnen. Die Wahl des Betriebszweiges ist deshalb von zentraler Bedeutung und von vielen Faktoren abhängig. Weil jeder Betrieb unterschiedlich ist, gibt es keine pauschalen Empfehlungen, welche Betriebsausrichtung die beste ist. Aus verschiedenen Studien und Modellberechnungen lassen sich jedoch einige Faustregeln ableiten, die als Orientierungshilfe dienen können.

1. Kosten senken mit Grundfutter

Die Futterkosten machen in allen Produktionszweigen etwa zwei Drittel der Gesamtkosten aus und sind deshalb sowohl in der Milch als auch Fleischproduktion von größter wirtschaftlicher Bedeutung. Der größte Teil der Leistung sollte aus dem Grundfutter gewonnen werden, deshalb ist beste Qualität von Weide, Heu und Silage entscheidend für den Betriebserfolg. Geben Sie Kraftfutter sparsam, leistungsgerecht und wann immer möglich aus eigenem Anbau. So lassen sich Kosten reduzieren. Besonders bei Milchschafbetrieben empfiehlt es sich, die Ration laufend zu überprüfen und an die Milchleistung der Tiere anzupassen. Eine Futtermittelanalyse schafft Klarheit über Inhaltsstoffe, Grundfutterqualität und hilft sparen.

2. Mehr Lämmer, mehr Milch – mehr Einkommen

Wer in der Lämmerproduktion wirtschaftlich arbeiten will, sollte das Management auf die Fruchtbarkeit und die Aufzuchtleistung der Muttertiere konzentrieren. Die Zahl der aufgezogenen Lämmer pro Mutterschaf und Jahr ist für die Wirtschaftlichkeit entscheidend. Zielgrößen sind mindestens 1,8 aufgezogene Lämmer pro Mutterschaf und Jahr, eine Zwischenlammzeit von 240 Tagen (asaisonale Rassen) und ein Lämmerverlust von unter 10 %. In der Milchproduktion ist die Menge verkaufter Milch der entscheidende Faktor für das Betriebseinkommen.

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